Kleider machen Leute, so zumindest sah es Gottfried Keller um 1874. Aber trifft dieser Spruch auch heute noch zu?

Fakt ist, man kann es pauschal nicht so einfach beantworten. Denn heutzutage ist das auch sehr Branchenabhängig. Während in den neueren Branchen heute schon weitgehend auf formelle Anzüge ganz verzichtet wird, so ist es in einigen Branchen wie z.B. dem Finanzwesen unumgänglich auf Kleideretikette wert zu legen. Häufig besteht hier sogar ein bestimmter Dresscode.

Gehen wir davon aus, dass Anzüge zum täglichen Gebrauch erforderlich sind, so sind wir der Frage nach einem Maßanzug schon viel näher. Ich sehe täglich Menschen in Anzügen. Mit einem Anzug ist man immer gut angezogen – sollte man meinen. Aber was zunehmend auffällt ist, und da muss man nicht vom Fach sein, dass die Anzüge meistens nicht wirklich passen und deshalb eher schlampig aussehen. Dazu kommt dann noch, dass man den meisten Anzügen ansieht, dass sie billig waren. Billig im Sinne von Ausführung und Stoffqualität. Auch teure Anzüge können billig sein. Ein guter Anzug behält seine Form.

Was sind die Vorteile eine Maßanzuge gegenüber einem Anzug von der Stange? Diese Frage zu beantworten würden Rahmen hier sprengen. Grundsätzlich gibt es, lässt man mal den etwas höheren Preis für bessere Qualität außen vor, keinen Nachteil einen Maßanzug zu tragen.

Echte Maßanzüge, wir reden nicht von Maßkonfektion, werden ausschließlich nach den Körpermaßen des Trägers gefertigt. Die Passform ist deshalb perfekt. Dazu kommt, dass es bei Maßanzügen eine Vielfalt an Stoffen und Futterstoffen zur Auswahl gibt, die von der Stange erst gar nicht angeboten werden können. Also kauft man sich mit einem echten Maßanzug auch eine gewisse Individualität. Um den Anzug dann einzigartig zu machen kann man dann aus einem unzähligen Angebot an Attributen seinem Anzug eine einzigartige persönliche Note verleihen. Soweit so gut, aber ist das ein Erfolgsgarant?

Ein weiterer, auch schon alter Spruch ist:

Für den ersten Eindruck gibt es niemals eine zweite Chance.

Damit ist natürlich nicht ausschließlich Kleidung gemeint. Aber, wir nehmen 80% unserer Wahrnehmung zuerst mit den Augen auf und dann erst mit dem Gehör. Das heißt, ihr Gegenüber sieht Sie viel früher, als dass Sie ihn mit Kompetenz im Gespräch überzeugen können. Somit ist der Gesamteindruck ausschlaggebend und der Anzug trägt hier einen hohen Anteil dazu bei.

Ich kenne kaum einen erfolgreichen Manager der von der Stange trägt.